Making a Clean Edge, 1989, Mixed Media (Holz, Müllsäcke...); Leihgabe des Förderkreises für die Kunsthalle Mannheim e.V. seit 2006; Geschenk der Galerie Max Hetzler, Berlin; © Jessica Stockholder, Kunsthalle Mannheim
Jessica Stockholder · Making a Clean Edge
16. August 2017
andscaping, 2002, Installation; Leihgabe des Förderkreises für die Kunsthalle Mannheim e.V. seit 2004; © VG Bild-Kunst, Bonn 2013
Susa Templin · Landscaping
16. August 2017

Stefan Szczesny
Green Forest

 
Green Forest, 1994, Gouache und Acryl auf Leinwand; Leihgabe des Förderkreises für die Kunsthalle Mannheim e.V. seit 2005; © VG Bild-Kunst, Bonn 2015
1951 geboren in München, lebt und arbeitet in St. Tropez, Frankreich
1969 / 75 Studium an der Akademie der bildenden Künste, München; Studium der Kunstgeschichte und Philosophie an der Universität München

Stefan Szczesny ist ein vielfältig angelegter Künstler, der in den 1980er Jah-ren als Vertreter und Protagonist der „Jungen Wilden" in Köln und München agierte. Seit 2001 lebt er in St. Tropez und bezog dort sein Atelier „Les Mas des Palmiers". Die südfranzösische Küste mit dem warmen Klima, dem intensiven Licht, den Farben ist - wie bei zahlreichen Künstlern vor ihm - als grundlegende Voraussetzung für sein Schaffen anzusehen und spiegelt sich meist direkt in seinem Werk wider. Sein Œuvre ist als Gesamtkunstwerk zu bezeichnen und umfasst Skulpturen aus Glas, Stahl, Keramik ebenso wie großformatige Wandmalereien (z.B. für die EXPO Hannover, 2000) oder Fotoübermalungen, Stilleben, Porträts sowie eine Vielzahl von Serien wie die erotischen Bilder und die sog. „Streifen-Bilder“.

Mit zwei Jahren Vorarbeit realisierte Szczesny 2007 das Kunstprojekt „Insel Mainau: Szczesny 2007: Ein Traum vom irdischen Paradies", bei dem er die Bodensee-Insel zu einem Kunstpark umgestaltete. Die Werkgruppe „Regenwald“, die 1994 entstanden ist, knüpft unmittelbar an diesen Gedanken an: die Sehnsucht nach Natur, das „Erotische“, die paradiesische, sinnliche Vitalität des Naturhaften. Vorrausetzung für diese Werkreihe war das Reisen, Szczesnys individuelle Begegnungen und Eindrücke, die zur direkten Umsetzung der Gemälde führten. Sie muten in ihrer abstrahierten Figürlichkeit und dem expressiven Duktus wie subjektive Gedächtnisbilder an - reduziert auf wesentliche Formelemente, die nicht koloristisch, sondern vielmehr zeichnerisch erfasst sind. Im Spannungsfeld zwischen Figur - dezidiert dem weiblichen Akt als zentrales Thema seines Schaffens - und Natur ist die Linie wesentliches Gestaltungsmerkmal bei Szczesnys Suche nach Absolutheit, Steigerung, Neuformulierung. Deshalb manifestieren sich die Eigenart und Tiefe, das ständige Wachstum und die Veränderungen, die Schönheit und Absolutheit des „Regenwaldes“ in einer Manier, die von dekorativer Stilisierung und archaischen Chiffren geprägt ist.