Installation, 1997, Tragbahre, Arbeiten auf Papier über Leinwand von 1997, Altar mit Taschentüchern und Zuckerwürfeln; Leihgabe des Förderkreises für die Kunsthalle Mannheim e.V. seit 1999; gestiftet von Heinrich Vetter;© VG Bild-Kunst, Bonn 2013
Hermann Nitsch · Installation
14. August 2017
Kopfüber, 1994, Iroko-Holz (mit Farbspuren); Leihgabe des Förderkreises für die Kunsthalle Mannheim e.V. seit 1996; gestiftet von Andreas Plattner, Mannheim; © VG Bild-Kunst, Bonn 2013
Werner Pokorny · Kopfüber
14. August 2017

Yan Pei-Ming
Paysage international peint à Trièves (Triptychon)

 
Paysage international peint à Trièves (Triptychon), 1998, Öl auf textilem Bildträger; Leihgabe des Förderkreises für die Kunsthalle Mannheim e.V. seit 2007. Das Triptychon wurde erworben mit Spenden von: Förderkreis für die Kunsthalle Mannheim e.V.; Fuchs Petrolub AG; Heinrich-Vetter-Stiftung; Intertreu GmbH; Mannheimer AG Holding; Peter Künzler - Künzler Service GmbH; Wilhelm Müller Stiftung. Eheleutee Hans Bichelmeier; Heinz block; Reiner Brecht; Dr. Hans-Georg Bubam; Andreas Burger; Elisabeth Burger; Manfred Crisand; Walter Dachtler; Inge Dunder; Margot Effenberg; Heidi Egger; Prof. Dr. Carl-Heinrich Esser; Paul O. Farny; Dr. Klaus-Hermann Faso; Ehleute Dr. John Feldmann; Peter Foerstner; Eheleute Dr. Jürgen Hambrecht; Eheleute Dr. Dieter Hasselbach; Eheleute Dr. Hans-Werner Hector; Dr. Norbert Heine; Werner Herold; Frigga Holzner; Gudrun Honsel; Dr. Günther Horneff; Dr. Brigitte Kaeppele; Alois Kasper; Dr. Ernstlothar Keiper; Bertemarie Kiderlen; Gesa Knapp; Eheleute Heinz Knopf; Dr. Wolf Krahn; Wolfgang Kühner; Bärbel Leder; Laura Liao; Siegfried H. Liebchen; Dip.-Ing. Christoph Lieher; Guenter List; Ursula Löffers; Ruth Lurz; Karlheinz Mehler; Prof. Dr. Dr. Joachim Mühling; Dr. Bernd Ruediger Mund; Dr. Ingeborg Nikitopoulos; Walter Oechler; Joachim Peters; Barbara Prtuné; Dr. med Agnes Pschorn; Peter Roemer; Dr. Bernd Ruppert; Cornelia Sawicki; Werner Sax; Dr. Thomas Schaub; Ursula Schenk; Dipl. Ing. Karl Schmucker; Dorothea Schoening; Dr. Walter Schweizer; Karl Peter Schweyer; Eheleute Dip.-Kfm. Bernhard L.Siegel; Helga Stechel; Dr. Lothar Stöckbauer; Gisela Strickler; Dr. Hans Joachim Treutler; Dr. Paul Unterstaller; Eheleeute Dr. Thomas Veit; Anna Getrud Weber; Ursula Weckauf; Claudia Weissfolg; Eheleute Bernd Werz; Margita Wickenhäuser; Gerda Willing; Doris Wolf; Dr. Josef Zimmermann; Peter Zimmermann; © VG Bild-Kunst, Bonn 2013
1960 geboren in Shanghai, Volksrepublik China; lebt und arbeitet in Dijon, Frankreich
1981 - 1986 Studium an der École Nationale des Beaux-Arts, Dijon
1988 - 1989 Studium am Institut des Hautes Études en Arts Plastique, Paris, Frankreich

Yan Pei-Ming verschließt sich philosophischer oder theoretischer Diskurse über seine Malerei. Sein künstlerisches Prinzip charakterisiert sich vielmehr durch die Suche nach Identität, die es ausgehend von einer unmittelbaren Vorstellung, durch ein spontanes Vorgehen, zu veranschaulichen gilt. Die Annahme einer „Internationalisierung“ des Malers und seiner Sujets ist die Vorrausetzung für die spezifische Wechselwirkung zwischen Lebensrealität, Anonymität und Kunstgeschichte, aktueller, psychologischer und universeller Bezüge, aus denen heraus er seine Landschaften und vor allem Porträts erschafft.

Von diesem Ausgangspunkt ist auch das 15 m lange, 3teilige Landschafts-Panorama mit dem Titel „Paysage international peint à Trièves“ zu betrachten. Das Triptychon ist auf die Nicht-Farben beschränkt: Schwarz und Weiß in seinen vielfältigsten Abstufungen dominieren die Landschaft und verleihen ihr die spezifische Stimmung von Erhabenheit und Naturgewalt. Zugleich erlangt seine Malerei dadurch eine Autonomie, vermeidet er doch durch die Reduktion des Kolorits absichtsvoll eine direkte Konfrontation mit den großen Meistern der Malerei. Beeindruckend ist ihr außergewöhnlich großes Format, das den Betrachter physisch in die Malerei eindringen, einen körperlichen Bezug zwischen Bild, Betrachter, Maler entstehen lässt. In erster Linie verleiht er seinen Leinwänden diese wesenhafte Präsenz jedoch durch seine malerische Geste, seine Pinselführung, die Farbmaterie, die in den Vordergrund rückt, den Prozess des Malens selbst thematisiert. Er malt spontan, schnell, mit großen, verlängerten Pinseln, spachtelt, lässt die Farbe an anderer Stelle dünnflüssig über die Leinwand laufen. Charakteristisch für Ming ist zudem das serielle Arbeiten, so schuf er seit 1995 eine Reihe „anonymer“ Landschaften. Yan Pei-Ming zeigt kein Abbild der Natur, er gibt keinen Hinweis auf einen bestimmten Ort. Vielmehr ist der Landschaftsausschnitt ein beliebiger, nicht benennbarer Ort, an dem jede Identität eliminiert ist. Bäume, Horizont, Himmel, Haus, Licht, Regen fügen sich zu Elementen eines „globalisierten“ Ortes zusammen, der überall auf der Welt bestehen könnte. Erst der Titel des Triptychons verändert den Zugang des Betrachters und verleiht der Landschaft eine Geschichte und Identität oder vielmehr die Möglichkeit eine solche zu imaginieren.