andscaping, 2002, Installation; Leihgabe des Förderkreises für die Kunsthalle Mannheim e.V. seit 2004; © VG Bild-Kunst, Bonn 2013
Susa Templin · Landscaping
16. August 2017
W II/61, 1961, Öl auf textilem Bildträger; Leihgabe des Förderkreises für die Kunsthalle Mannheim e.V. seit 1995; © VG Bild-Kunst, Bonn 2013
Fred Thieler · W II/61
16. August 2017

Dieter Teusch
Der Märtyrer

 
Der Märtyrer, 1985, Bronze, Porzellan, Holz und Stahl; Leihgabe des Förderkreises für die Kunsthalle Mannheim e.V. seit 1991; Geschenk von Rudolf Scharpff; © Dieter Teusch, Kunsthalle Mannheim
Lebt und arbeitet in Köln und Marbella, Spanien

1940 geboren in Frankfurt am Main
1975 – 1980 Studium an der Staatlichen Hochschule für Bildende Künste, Städelschule Frankfurt am Main

Abgestoßen, aber gleichzeitig interessiert steht der Betrachter vor der Installation Der Märtyer. Die Art und Weise, wie Teusch seine Objekte einsetzt, ist ungewöhnlich. Das zweiteilige Werk besteht aus einer Stapelung von 91 gleichen Tellern, parallel zu einer sehr eigenwilligen Holzkonstruktion. Das in der Form eines übergroßen Korkenziehers sich windende Gebilde wächst aus einem Holzstumpf und entspricht in seiner Höhe dem neben ihm aufgestapelten Tellerturm. Seine Spitze ist ein von einem bronzenen Totenkopf gekrönt, der seinen Blick auf den vor sich befindenden Teller gerichtet hat. Die in der Art eines barocken Schlangenpfeilers in sich gewundene Holzspirale hat eine geglättete Oberfläche, auf der sich das auftretende Licht spiegelt. In regelmäßigen handbreiten Abständen ist die Spirale von langen Nägeln durchbohrt. Eben durch diese Nägel wird die Assoziation an einen Märtyer, etwa an einen von Pfeilen durchbohrten Sebastian, hergestellt. Andererseits erinnert die sich nach oben windende Holzspirale mit dem Totenkopf an einen ausgehungerten Menschen. Auch die absurde Ansammlung leerer Teller unterstreicht den Gedanken des Hungerns. Teusch will mit dieser Arbeit auf weltweit bestehende Missstände aufmerksam machen.

YF