Susa Templin · Landscaping
16. August 2017Fred Thieler · W II/61
16. August 2017Dieter Teusch
Der Märtyrer
Dieter Teusch
Lebt und arbeitet in Köln und Marbella, Spanien
1940 geboren in Frankfurt am Main
1975 – 1980 Studium an der Staatlichen Hochschule für Bildende Künste, Städelschule Frankfurt am Main
Abgestoßen, aber gleichzeitig interessiert steht der Betrachter vor der Installation Der Märtyer. Die Art und Weise, wie Teusch seine Objekte einsetzt, ist ungewöhnlich. Das zweiteilige Werk besteht aus einer Stapelung von 91 gleichen Tellern, parallel zu einer sehr eigenwilligen Holzkonstruktion. Das in der Form eines übergroßen Korkenziehers sich windende Gebilde wächst aus einem Holzstumpf und entspricht in seiner Höhe dem neben ihm aufgestapelten Tellerturm. Seine Spitze ist ein von einem bronzenen Totenkopf gekrönt, der seinen Blick auf den vor sich befindenden Teller gerichtet hat. Die in der Art eines barocken Schlangenpfeilers in sich gewundene Holzspirale hat eine geglättete Oberfläche, auf der sich das auftretende Licht spiegelt. In regelmäßigen handbreiten Abständen ist die Spirale von langen Nägeln durchbohrt. Eben durch diese Nägel wird die Assoziation an einen Märtyer, etwa an einen von Pfeilen durchbohrten Sebastian, hergestellt. Andererseits erinnert die sich nach oben windende Holzspirale mit dem Totenkopf an einen ausgehungerten Menschen. Auch die absurde Ansammlung leerer Teller unterstreicht den Gedanken des Hungerns. Teusch will mit dieser Arbeit auf weltweit bestehende Missstände aufmerksam machen. YF
1940 geboren in Frankfurt am Main
1975 – 1980 Studium an der Staatlichen Hochschule für Bildende Künste, Städelschule Frankfurt am Main
Abgestoßen, aber gleichzeitig interessiert steht der Betrachter vor der Installation Der Märtyer. Die Art und Weise, wie Teusch seine Objekte einsetzt, ist ungewöhnlich. Das zweiteilige Werk besteht aus einer Stapelung von 91 gleichen Tellern, parallel zu einer sehr eigenwilligen Holzkonstruktion. Das in der Form eines übergroßen Korkenziehers sich windende Gebilde wächst aus einem Holzstumpf und entspricht in seiner Höhe dem neben ihm aufgestapelten Tellerturm. Seine Spitze ist ein von einem bronzenen Totenkopf gekrönt, der seinen Blick auf den vor sich befindenden Teller gerichtet hat. Die in der Art eines barocken Schlangenpfeilers in sich gewundene Holzspirale hat eine geglättete Oberfläche, auf der sich das auftretende Licht spiegelt. In regelmäßigen handbreiten Abständen ist die Spirale von langen Nägeln durchbohrt. Eben durch diese Nägel wird die Assoziation an einen Märtyer, etwa an einen von Pfeilen durchbohrten Sebastian, hergestellt. Andererseits erinnert die sich nach oben windende Holzspirale mit dem Totenkopf an einen ausgehungerten Menschen. Auch die absurde Ansammlung leerer Teller unterstreicht den Gedanken des Hungerns. Teusch will mit dieser Arbeit auf weltweit bestehende Missstände aufmerksam machen. YF