Madeleine Dietz · Was oben war wird unten sein Nr. 4
13. Juni 2017Jean Fautrier · Grand nu couché
13. Juni 2017Paul Uwe Dreyer
Diagonal Kompression
Paul Uwe Dreyer
1939 geboren in Osnabrück
1958 – 1961 Studium an der Werkkunstschule Hannover
1961 – 1962 Studium an der Hochschule für Bildende Künste Berlin
1970 – 1971 Stipendium der Villa Massimo, Aufenthalt in Rom
Ab 1974 Ernennung zum Professor an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste, Stuttgart
1987 – 1991 und 1998 – 2004 Rektor an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste, Stuttgart
2008 gestorben in Stuttgart
Obschon die Gemälde Paul Uwe Dreyers in ihrer geometrischen Abstraktion vollkommen ungegenständlich erscheinen, liegen ihnen als bildnerischer Ausgangspunkt optische Eindrücke zugrunde. Geschehnisse und Aktionen – bewegte Ereignisse - werden neben Gegenstandswahrnehmungen soweit systematisiert und relativiert, dass die ursprünglichen Sehdaten eine neue Gewichtung bekommen. Der Farbe wird in diesem Prozess die Funktion der Dynamisierung und Rhythmisierung gegenüber der graphischen Symmetrie der Gesamtanlage des Bildes gegeben. In dem Gemälde Diagonalkompression hat Paul Uwe Dreyer ein Kräftespiel mit der Symmetrie der Komposition geführt. Entgegen dem ersten Eindruck beschreibt die große Diagonale des Bildes keine ineinander übergehende Linie, was zudem durch die Spitzen des blauen und schwarzen Keils, die direkt auf die Ecken des zentrierten Rechtecks weisen, suggeriert wird. Tatsächlich sind alle Bildelemente aus ihrer Mitte gesetzt. Das mit einem Pfeil als Blickfang versehene doppelte Rechteck ist sowohl nach rechts, als auch nach unten gerückt. Das gesamte Spannungsmoment des Bildes, die Zusammenpressung und Entlastung von oben nach unten, rechts nach links, geht von dieser Rechteckform aus. Einzig die farblich besonders abgesetzte ockerfarbene T-Form arbeitet als bildinterne Stütze gegen den abwärts drängenden Druck der Pfeilform an. „Ich habe ein Interesse für alles Gebaute, Konstruierte, die Störung und Integration innerhalb des gegebenen Zusammenhangs. Aus einem Angebot von Notizen, die ich systematisiere, ordne und auf das Gegensätzliche zurückführe, entwickelt sich dann das Einzelbild oder die Bildreihe, die Bildreihe deshalb, weil das gefundene Bildergebnis als autonome Bildvorstellung relativiert, verändert werden muss.“(P.U.Dreyer 1975) RL
1958 – 1961 Studium an der Werkkunstschule Hannover
1961 – 1962 Studium an der Hochschule für Bildende Künste Berlin
1970 – 1971 Stipendium der Villa Massimo, Aufenthalt in Rom
Ab 1974 Ernennung zum Professor an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste, Stuttgart
1987 – 1991 und 1998 – 2004 Rektor an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste, Stuttgart
2008 gestorben in Stuttgart
Obschon die Gemälde Paul Uwe Dreyers in ihrer geometrischen Abstraktion vollkommen ungegenständlich erscheinen, liegen ihnen als bildnerischer Ausgangspunkt optische Eindrücke zugrunde. Geschehnisse und Aktionen – bewegte Ereignisse - werden neben Gegenstandswahrnehmungen soweit systematisiert und relativiert, dass die ursprünglichen Sehdaten eine neue Gewichtung bekommen. Der Farbe wird in diesem Prozess die Funktion der Dynamisierung und Rhythmisierung gegenüber der graphischen Symmetrie der Gesamtanlage des Bildes gegeben. In dem Gemälde Diagonalkompression hat Paul Uwe Dreyer ein Kräftespiel mit der Symmetrie der Komposition geführt. Entgegen dem ersten Eindruck beschreibt die große Diagonale des Bildes keine ineinander übergehende Linie, was zudem durch die Spitzen des blauen und schwarzen Keils, die direkt auf die Ecken des zentrierten Rechtecks weisen, suggeriert wird. Tatsächlich sind alle Bildelemente aus ihrer Mitte gesetzt. Das mit einem Pfeil als Blickfang versehene doppelte Rechteck ist sowohl nach rechts, als auch nach unten gerückt. Das gesamte Spannungsmoment des Bildes, die Zusammenpressung und Entlastung von oben nach unten, rechts nach links, geht von dieser Rechteckform aus. Einzig die farblich besonders abgesetzte ockerfarbene T-Form arbeitet als bildinterne Stütze gegen den abwärts drängenden Druck der Pfeilform an. „Ich habe ein Interesse für alles Gebaute, Konstruierte, die Störung und Integration innerhalb des gegebenen Zusammenhangs. Aus einem Angebot von Notizen, die ich systematisiere, ordne und auf das Gegensätzliche zurückführe, entwickelt sich dann das Einzelbild oder die Bildreihe, die Bildreihe deshalb, weil das gefundene Bildergebnis als autonome Bildvorstellung relativiert, verändert werden muss.“(P.U.Dreyer 1975) RL