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FLORIAN SLOTAWA

Los 11: LOCAL PLANTS (SNAKE PLANT), 2012, C-Print, 45 x 64,7 cm (59,4 x 79,1 cm mit Rahmen)

LOCAL PLANTS (SNAKE PLANT)

2012, C-Print, 45 x 64,7 cm (59,4 x 79,1 cm mit Rahmen)

Drei Fragen an ...

FLORIAN SLOTAWA

In der Kunsthalle Mannheim haben Sie sowohl Objekte aus der Keramiksammlung des Museums sowie private Gegenstände der Museumsmitarbeiter verwendet. Welche Rolle spielen die Alltagsgegenstände in Ihren Werken?

  • Mich hat es immer interessiert, die Grenzen zwischen der Kunst und dem Alltag auszuloten. Das passiert oft auch über das Material: Alltagsgegenstände kommen für eine Zeit ins Museum und werden Teil einer Installation, um danach wieder den Weg ins ``normale Leben`` zu finden und weiterverwendet zu werden.

Haben Sie ein Konzept für Ihre Installationen (formal, inhaltlich, ästhetisch) und existieren die Skulpturen rein temporär?

  • Die raumgreifenden Installationen folgen grundsätzlich einer Konzeption: Diese war anfangs öfter an meine Biographie angelehnt, wenn ich zum Beispiel im Museum Fridericianum aus meinem Wohnungsinventar Türme konstruiert habe, die in ihrer Höhe der Größe meiner Mutter entsprachen. Später gab es kunstgeschichtliche Zitate, wie zum Beispiel die räumliche Umsetzung einer Zeichnung Mondrians im PS1 in New York, oder auch rein konstruktive Lösungen, wie zum Beispiel die ``Kieler Sockel``, die ich aus Inventar der Kunsthalle Kiel für Skulpturen aus der Museumssammlung gebaut habe. Dabei lag es in der Natur der Sache, dass die Arbeiten nur temporär existierten: Meine Gegenstände kamen nach der Ausstellung zurück in die Wohnung, das Inventar der Kunsthalle Kiel fand seinen Weg zurück in den Verwaltungstrakt oder die Werkstatt des Museums.

In welchem Verhältnis stehen Skulptur und Fotografie in Ihrem künstlerischen Schaffen?

  • Da die Skulpturen und Installationen oft nur temporär angelegt sind, bekommt die Fotografie ganz einfach die Aufgabe, diese Arbeiten zu konservieren. Weiter war die Fotografie immer wieder ein Mittel der Selbstvergewisserung für mich und das Abstecken eines Aktionsfeldes. Einen Überblick über meine persönlichen Gegenstände gaben die ``Hamburger Bestandsaufnahme`` und die ``Mannheimer Bestandsaufnahme`` (1996 und 2002), eine Untersuchung der Räume meines Berliner Ateliers liefern die ``Atelierfotos`` (2009 bis 2012).

FLORIAN SLOTAWA

Der Künstler


* 1972 in Rosenheim lebt und arbeitet in Südtirol, Italien. Im Jahr 2000 erhielt Florian Slotawa den Hector Kunstpreis. Seine Arbeiten waren in zahlreichen Einzel- sowie Gruppenausstellungen vertreten, u. a. in den Deichtorhallen und der Kunsthalle in Hamburg, MoMA PS1, New York und in der Vancouver Art Gallery. Unter dem Titel „Gesamtbesitz“ stellte er 2002 in der Kunsthalle Mannheim aus. Seine Arbeiten sind in verschiedenen öffentlichen Sammlungen vertreten, wie der Pinakothek der Moderne in München, dem Museum für Moderne Kunst in Frankfurt und der Kunsthalle Mannheim.

Seine Werke

Florian Slotawa setzt sich in seinen Werken mit der Wahrnehmung von Realität und dem aus ihr abgeleiteten Kunstbegriff auseinander. Er erstellt Skulpturen und temporäre Installationen und lotet dabei die Grenzen zwischen Kunst und Alltag aus, indem er gewöhnliche, teilweise auch persönliche Gegenstände als Teil seiner Installation ins Museum bringt, die anschließend wieder zu normalen Gebrauchsobjekten werden. Mittels der Fotografie gelingt es ihm, die vorübergehenden Arbeiten zu konservieren. Die zu versteigernde Fotografie ist Teil der Serie „Local Plants“ und entstand während eines Stipendienaufenthalts in Texas.